Wir entwickeln ein Konzept zur Beurteilung von Belastungen durch digital vernetzte Arbeit und zur Bestimmung mentaler Dauerbelastungsgrenzen. Dabei arbeiten Projektpartner aus der Arbeitssoziologie, der Arbeitspsychologie und der Arbeitsmedizin mit Beschäftigten und Führungskräften von Unternehmen zusammen.
Wir stützen uns hierfür auf das Konzept der körperlichen Dauerleistungsgrenze oder Dauerbelastungsgrenze, das in den Arbeitswissenschaften bereits etabliert ist. Während körperliche Dauerleistungsgrenzen allerdings recht allgemein bestimmt werden können, ist das bei psychosozialer oder mentaler Belastung komplizierter. Die individuellen Belastungsgrenzen hängen von vielen Bedingungen ab: von den psychischen, körperlichen und sozialen Voraussetzungen der Beschäftigten, von ihrer momentanen familiären und betrieblichen Situation, aber auch von den Arbeitsbedingungen im Unternehmen. Unser Konzept wird es ermöglichen, diese Bedingungen zu erfassen und in ein systematisches Verhältnis zu setzen.
Auf diese Weise können zwei Ziele erreicht werden: Es wird möglich, allgemein typische Belastungskonstellationen zu bestimmen, die Gesundheitsgefahren auslösen können. Und es wird möglich, Indikatoren und Warnzeichen für individuelle Dauerbelastung zu entwickeln. Solche Warnzeichen zeigen an, dass man bei seiner Arbeit „an der Grenze“ ist und etwas passieren muss, dass also Handlungsbedarf besteht.